Alle 50 Minuten stirbt ein Mensch in Österreich an den Folgeerkrankungen von Diabetes. Diabetes ist damit die fünfthäufigste Todesursache in Österreich. Die Lebenserwartung von Männern mit Diabetes mellitus Typ 2 liegt im Durchschnitt fünf Jahre unter der allgemeinen Lebenserwartung, jene von Frauen mit Typ 2 Diabetes sogar um sechs Jahre. Unabhängig davon leiden Diabetes-Patientinnen nach wie vor unter einer Stigmatisierung seitens der Öffentlichkeit, welche den Ernst der Krankheit allzu oft nur sehr gering wahrnehme, kritisiert die Österreichische Diabetes Gesellschaft, ÖDG. Univ. Prof.in Dr.in Susanne Kaser, stellvertretende Dirktorin Universitätsklinik für Innere Medizin, Medizinische Universität Innsbruck und Präsidentin der ÖDG sagt diesbezüglich:
„Es sind in Österreich etwa 800.000 Menschen von Diabetes betroffen, Tendenz weiterhin stark steigend. Ein großes Problem dabei ist, dass Diabetes sehr stark als Lebensstilerkrankung dargestellt wird. Das ist in zweierlei Hinsicht eine sehr gefährliche Darstellung. Einerseits weil, das zu einer massiven Stigmatisierung unserer Patienten führt und andererseits auch zu einer Bagatellisierung der Erkrankung. Lebensstilerkrankungen klingen nun einmal primär nicht gefährlich. Diabetes ist aber eine sehr ernstzunehmende Erkrankung. Das haben wir gerade erst wieder während der COVID-19-Pandemie gesehen, wo sich herausgestellt hat, dass Menschen mit Diabetes ein deutlich erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Im Zuge der COVID-19-Pandemie wurde ja auch viel berichtet und es hat ein paar Begriffe gegeben, die immer wieder verwendet werden. Unter anderem ist oft der Ausdruck der „schwere Diabetes“ und natürlich auch der „leichte Diabetes“ im Kontrast dazu gefallen...