Laut dem Lebenswelt Heim-Bundesverband, haben Alten- und Pflegeheime die Corona Krise bisher gut bewältigt. Laut AGES waren lediglich ein Drittel der an COVID-19 Verstorbenen BewohnerInnen von Pflegeeinrichtungen. Im Vergleich sollen es international bis zu 80% gewesen sein. Doch vor allem die regionalen Gesundheitsbehörden schienen am Höhepunkt der Covid-19 Krise vielfach überfordert und kamen einer koordinierenden Aufgabe in vielen Regionen nicht nach. Die Pflegeeinrichtungen waren deshalb in vielerlei Hinsicht auf sich alleine gestellt – von der aktuellen Risikoeinschätzung, über die Beschaffung von Schutzausrüstung und Testungen, bis hin zur Abklärung mit dem akutstationären Bereich hinsichtlich erforderlicher Aufnahmen von PatientInnen oder BewohnerInnen aus dem Klinikbereich. Markus Mattersberger, MMSc MBA, Präsident Lebenswelt Heim Bundesverband, schildert wie Alten- und Pflegeheime die Corona-Krise bis jetzt gemeistert haben:
„Hinsichtlich der Aussage vom Bundesminister Anschober: „Wir haben es geschafft die BewohnerInnen in den Pflegeeinrichtungen durchaus gut zu schützen“, haben wir durchaus eine andere Wahrnehmung. Nämlich, dass es vorwiegend dem Engagement, der Kreativität und der Praxiskompetenz der Führungskräfte zu verdanken ist, und auch einer Portion Glück, dass wir nicht ähnliche Situationen erlebt haben, wie in anderen europäischen Ländern. Gerade in den ersten Wochen konnte von einem koordinierten Vorgehen der Behörden und gut abgestimmten Settings, nicht gesprochen werden. Insbesondere die regionalen Gesundheitsbehörden schienen vielfach überfordert und kamen einer koordinierenden Aufgabe in vielen Regionen nicht nach. Pflegeeinrichtungen waren, über viele Wochen hinweg, auf sich allein gestellt. Die Pflegeverantwortlichen und die Heimleiter mussten selbst eine Risikoeinschätzung treffen und selbstverantwortlich die Beschaffung der Schutzausrüstung organisieren...