Jeder Vierte der heute 18.753 in Österreich praktizierenden niedergelassenen Ärzte erreicht in fünf Jahren das Pensionsalter. Das geht aus einer aktuellen Statistik der Österreichischen Ärztekammer hervor. Dem heimischen Gesundheitssystem droht somit ein massiver Ärztemangel im niedergelassenen Bereich. Die Ärztekammer warnt davor, dass sich die kassenärztliche Versorgung bereits jetzt überall in Österreich im Rückzug befindet. MR Dr. Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Obmann der Bundeskurie niedergelassene Ärzte, sagt über die Altersverteilung der praktizierenden niedergelassenen Ärzte:
„Es gibt nach wie vor keinen klaren Trend zur Verjüngung beziehungsweise irgendeinen signifikant höheren ärztlichen Nachwuchs. Wir haben heute die höchste Alterkonzentration in einem Lebensbereich von 57 bis 60 und bereits in fünf Jahren wird jeder Vierte der heute praktizierenden niedergelassenen Ärzte das Pensionsalter erreicht haben und in zehn Jahren wird es mit rund 47 Prozent, wenn wir keine Trendumkehr schaffen, jeder Zweite sein. Man sieht, dass es fast unmöglich ist, das frühere Niveau wieder zu erreichen und das Problem ist natürlich, dass durch die Pensionierung und das Nicht-Nachbesetzen auch Stellen verloren gehen können. Daher muss man sich sehr darum kümmern, dass die jungen Ärztinnen und Ärzte motiviert in die Niederlassung zu gehen.“
Unter den insgesamt 7.200 Kassenärzten ist die Situation noch dramatischer: In fünf Jahren werden hier bereits 28 Prozent und in zehn Jahren mehr als 50 Prozent das Pensionsalter erreicht haben. Des Weiteren sind auch gewisse Fächer stärker von einer bevorstehenden Pensionierungswelle betroffen, als andere...