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Ärztekammer warnt: Plasmaspenden durch Corona stark zurückgegangen

06.10.2020

Tony Reid

Österreich ist ein Vorreiterland was Plasmaspenden betrifft. Doch in den letzten Jahren und durch COVID-19 ist die Zahl an Plasmaspenden deutlich zurückgegangen. Deshalb soll gerade jetzt mit einer Kampagne das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Plasmaspenden gestärkt werden. Denn auch der Bedarf an Plasmaspenden steigt stetig, weil die Behandlungsfelder größer werden und auch in Sachen Corona auf Plasma gesetzt wird. Mit einer breit angelegten Awareness-Kampagne unter dem Motto „Plasma - mehr als du denkst.“ soll Bewusstsein für die Wichtigkeit der Spende in der Bevölkerung geschaffen werden. Dr. Matthias Gessner, Vorsitzender der IG Plasma erklärt welche Auswirkungen die Corona-Krise auf die Verfügbarkeit von Plasma hat:

„Im Rahmen der COVID-Erkrankung war die Plasmaspende von rekonvaleszenten Spendern ein wichtiges Thema, das auch über die letzten Monate immer wieder in den Medien war. Was allerdings oft weniger bekannt ist, und auch in den letzten Monaten wenig Aufmerksamkeit bekommen hat, ist eben die normale Plasmaspende, wenn ich es so sagen darf, die wir hier in Österreich schon seit dem Jahre 1964 etabliert haben. Im Laufe der COVID-Entwicklung hat es da zum Teil dramatische Einbrüche in dem Spendenaufkommen gegeben. Bis zu 50 Prozent weniger, als normalerweise an Spenden herein gekommen wären. Was natürlich im Endeffekt auch eine Auswirkung auf die Verfügbarkeit von Produkten hat, wenn nicht ausreichend Plasma vorhanden ist. Es gibt eine ganze Reihe von Erkrankungen, darunter seltene oder lebensbedrohliche Erkrankungen, die mit Plasma-Produkten behandelt werden können. Die bekannteste darunter ist vielleicht die Hämophilie, bei dem ein Gerinnungsfaktor im Plasma des Patienten fehlt, der durch die Zugabe von Außen wieder aufgefüllt werden kann, und zur Verfügung steht, um die Gerinnung zu ermöglichen...

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