Der Strompreis für Haushaltskunden ist in den letzten fünf Jahren in Österreich quer über alle Anbieter gestiegen. Die durchschnittliche Preissteigerung lag dabei bei fast neun Prozent. Bei Gas ist der Gesamtpreis bei den lokalen Anbietern hingegen um bis zu 12 Prozent gesunken. Durchschnittlich ergab sich dadurch eine Preissenkung von über 4 Prozent. Dies geht aus der Fünf-Jahres Bilanz der E-Control, der österreichischen Energiemarktregulierungsbehörde, hervor. Dabei zeigt die Bilanz auch, dass die Marktkonzentration in den vergangenen fünf Jahren in allen großen Netzgebieten zurückgegangen ist. Die Konzentration befindet sich jedoch nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau. Einen neuen Höchststand seit der Liberalisierung des Energiemarktes vor 16 Jahren gab es in den letzten fünf Jahren bei der Zahl der Haushalte, die ihren Anbieter gewechselt haben. 2018 wurde für Gas mit einer Wechselrate von 6,3% und im Jahr 2017 mit 4,3 % für Strom jeweils ein Rekordwert erreicht. Laut Dr. Wolfgang Urbantschitsch, seit fünf Jahren Vorstand der E-Control, seien diese hohen Raten vor allem dem Einstieg neuer Anbieter geschuldet:
„Es sind zahlreiche neue Anbieter seit dem Jahr 2016 auf die Endkundenmärkte hinzugekommen. Das heißt, der Wettbewerb wurde belebt. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Wir haben seit dem Jahr 2016 18 zusätzliche Stromlieferanten und 17 neue Gasanbieter dazugekommen. Diese Anbieter stammen zum Teil aus Österreich, zum Teil aus dem Ausland, insbesondere aus Deutschland. Diese Lieferanten konnten auf den österreichischen Märkten durchaus Fuß fassen. Das heißt, sie haben nicht nur für Belebung gesorgt, sondern sie haben sich auch nachhaltig etablieren können...