Die Österreichische Ärztekammer fordert, dass die Österreichische Gesundheitskasse die Kosten für eine neue Therapieform für Patientinnen und Patienten mit Substanzgebrauchsstörungen übernimmt. Insgesamt gibt es in Österreich zwischen 17 und 18 Tausend Personen, die unter einer Abhängigkeit von Opiaten, wie Heroin oder Morphin, leiden. Die Substitutionstherapie ist dabei in Österreich die etablierte Form der Behandlung, wobei diese bisher über die tägliche Einnahme von Tabletten geregelt wurde. Seit mittlerweile eineinhalb Jahren gibt es jedoch ein sogenanntes Depotprodukt auf dem Markt - Buvidal R - welches einmal wöchentlich oder monatlich als Injektion unter die Haut verabreicht wird. Dr. Norbert Jachimowicz, Leiter des Referates für Opioid-Substitutionsangelegenheiten der Österreichischen Ärztekammer, sagt diesbezüglich:
“Das Problem ist, dass die Gesundheitskasse dieses Medikament, das in Österreich zugelassen ist, nicht bezahlen möchte. Sie hat an alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ein Rundschreiben verfasst, in dem sie das sagt. Sie wünschen nicht, dass das verschrieben wird. Sie bewilligen es nicht. Damit wird vielen Patienten eine wesentliche Erleichterung bei der Therapie vorenthalten. Das heißt, es ist so dass für viele Patienten diese Anwendung - eine Injektion im Monat durch den Hausarzt oder durch den Psychiater oder durch die Ambulanz - ein großer Vorteil ist, weil sie dadurch eine größere Bewegungsfreiheit haben, damit viel Probleme, die sich aus dem täglichen oder wöchentlichen Gang zur Apotheke ergeben, wegfallen. Die Argumentation ist natürlich, dass das Medikament ungefähr vier bis sechsmal so teuer ist als die bisherigen oral einzunehmenden Formen...