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Ärztekammer warnt vor unzureichender Versorgung von Long COVID: Kassensystem stößt an seine Grenzen

04.11.2021

Fusion Medical Animation/unsplash.com

Das österreichische Kassensystem ist laut Ärztekammer unzureichend auf die Betreuung von Menschen mit Long COVID im niedergelassenen Bereich vorbereitet. Derzeitige Schätzungen gehen davon aus, dass zwischen zehn bis 20 Prozent aller mit COVID infizierten Personen Long COVID entwickeln. Im Falle von Österreich wären dies bei bis dato mehr als 800.000 positiven COVID-Fällen zwischen 80.000 bis 160.000 Menschen. Bei Long COVID handelt es sich um eine Erkrankung mit sehr unterschiedlich ausgeprägten und meistens fächerübergreifenden gesundheitlichen Langzeitfolgen, wie beispielsweise Organ- und Nervenschädigungen, aber auch psychiatrischen Erkrankungen. Prof. Dr. Bonni Syeda, Kardiologin mit Gruppenpraxis in Wien und stellvertretende Obfrau der Fachgruppe für Innere Medizin der Wiener Ärztekammer, sagt über die aktuelle Versorgung von Long COVID-PatientInnen:

„In Österreich hatten wir mittlerweile mehr als 800.000 COVID-Erkrankungen. Somit besteht Handlungsbedarf, damit die Betreuung dieser Long COVID-PatientenInnen auch als Kassenleistung möglich ist. Eine gewisse Basisversorgung ist sicherlich schon jetzt gewährleistet. Zum Beispiel bei Patienten mit unspezifischen Long COVID-Beschwerden, wie Erschöpfung, wird eine symptomorientierte Rehabilitationstherapie empfohlen - also körperliches Training. Da gibt es bereits einige gute Möglichkeiten österreichweit - auch im ambulanten Kassenbereich. Jedoch bei manch anderen Beschwerden, wie Atemnot oder Brustschmerzen, müssen zuvor diverse Untersuchungen durchgeführt werden, um festzustellen, ob die Infektion irgendwelche Organschäden verursacht hat, wie zum Beispiel eine Lungenfibrose oder eine Herzschwäche. Erst nach einer konkreten Diagnosestellung kann man nämlich eine gezielte Therapie einleiten...

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