Die Zufriedenheit der Beschäftigten mit ihren Führungskräften ist in Österreich in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Während 2017 noch 72 Prozent und 2019 68 Prozent der österreichischen ArbeitnehmerInnen mit ihren Vorgesetzten zufrieden waren, sind es derzeit nur noch 64 Prozent. Dieses Ergebnis geht aus dem aktuellen Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich hervor und entspricht einem signifikanten Rückgang von acht Prozent oder rund 300.000 Personen. Lediglich mit dem Einkommen und den Aufstiegschancen sind die heimischen Beschäftigten noch weniger zufrieden. Besonders unzufrieden mit den Führungskräften sind ArbeitnehmerInnen im Tourismus und in Großbetrieben. Dr. Reinhard Raml vom Meinungsforschungsinstitut IFES, sagt über die Gründe dieser zunehmenden Unzufriedenheit:
„Wir führen das neben vielen anderen Faktoren auf den gestiegenen Zeitdruck gerade in der Pandemie zurück, der wiederum selbst vielfältige Ursachen hat, etwa im Personalmangel oder in der Nichtplanbarkeit der Arbeit. Alles was Maßnahmen zur Pandemie in den Unternehmen anbelangt, hat stärkere Konfliktpotenziale geschaffen. Das betrifft etwa Entscheidungen rund ums Home-Office oder Sicherheitsvorkehrungen bezüglich COVID in den Unternehmen. Das ist einfach die Pandemie-Situation, die hier Trends noch einmal verstärkt hat.“
Die Führungskräfte selbst sind hingegen mit ihrer Arbeit und ihrem Leben im Schnitt deutlich zufriedener als Beschäftigte ohne Führungsaufgaben, trotz zum Teil höherer Belastungen. So fühlen sich Führungskräfte ähnlich den Beschäftigten zunehmend durch Zeit- und Arbeitsdruck belastet und auch durch Unterbrechungen der eigenen Freizeit...