Die österreichische Finanzwirtschaft hat die massiven gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie bis dato gut gemeistert und ist weiterhin stabil aufgestellt. Das geht aus dem heute, Dienstag, veröffentlichten Jahresrückblick 2021 der Österreichischen Finanzmarktaufsicht, FMA, hervor. Die Bilanzsumme der heimischen Banken hat demnach 2021 um 6,15 Prozent auf 992 Milliarden Euro zugelegt. Das harte Kernkapital ist zwar leicht von 16,1 Prozent auf 15,7 Prozent gesunken, befindet sich damit aber noch immer auf dem historisch zweithöchsten Wert. Ebenso abgenommen, jedoch zum positiven, hat die Zahl der notleidenden Kredite, von zwei Prozent im Jahr 2020 auf 1,8 Prozent 2021. FMA-Vorstand Dipl.-Kfm. Eduard Müller sagt über die Bilanz des heimischen Bankensektors:
„Die Banken stehen aus unserer Sicht nach der COVID-Krise solide da. Die Kapitalquoten haben sich – wir vergleichen das immer gerne mit der letzten großen Finanzkrise 2008 – verdoppelt. Die notleidenden Kredite befinden sich auf historischem Tiefstand. Die Zahlen sind hier eindeutig. Das heißt, COVID scheint gut verdaut zu sein, aber man kann die Krise trotzdem – alles andere wäre wohl auch seltsam – an den Zahlen ablesen. Wir sind als FMA für verschiedene Maßnahmen gescholten und kritisiert worden – Dividendenauszahlungsverbot als ein Beispiel. Aber hätten wir zum Beispiel diese Maßnahme nicht gesetzt, dann hätten Sie die Krisenauswirkungen in den Zahlen noch viel stärker gesehen. Alles ist aus der COVID-Krise noch nicht verdaut. Von der Ukraine-Krise reden wir noch gar nicht. Insolvenzstau steht noch im immer im Raum und die Zweit- und Drittrundeneffekte aus der aktuellen geopolitischen Situation werden und müssen von uns entsprechend eng gemonitort werden...