Frauen verdienen in Österreich im Schnitt um 18,9 Prozent weniger als Männer. Das entspricht einem minus von einem Prozent gegenüber dem Vorjahr mit 19,9 Prozent. Das durchschnittliche Nettoeinkommen der Frauen liegt demnach bei aktuell rund 1.600 Euro, beziehungsweise bei 2.400 Euro auf die Vollzeit gerechnet. Das entspricht einem Plus von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz dieser und andere Verbesserungen in den letzten Jahren ist die Finanzrealität von Frauen jedoch nach wie vor deutlich schlechter als jene der Männern. Die durchschnittlich schlechtere finanzielle Stellung von Frauen hat dabei mitunter auch gravierende Folgen für deren Lebensrealitäten, wie aus einer aktuellen Studie im Auftrag der Erste Bank hervorgeht. Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandsvorsitzende der Erste Bank, sagt über diese Konsequenzen:
„Wir sind noch immer damit konfrontiert, dass Frauen ein höheres Armutsrisiko haben. Speziell bei alleinlebenden Pensionistinnen und speziell bei Alleinerziehern. Auch ein Thema: Frauen haben noch immer eine sehr viel niedrigere Alterspension. Sie haben mehr als 40 Prozent - 42,3 Prozent - weniger Alterspension als Männer. Das ist ein sehr großer und sehr signifikanter Unterschied der Frauen wirklich belastet. Die Scheidungsrate ist zwar erfreulicherweise etwas gesunken auf 37 Prozent, ist aber noch immer mehr als jede dritte Ehe, die leider geschieden wird. Und die Versicherungsjahre: Sehr viele Teilzeitbeschäftigungen gerade bei Frauen führen dazu, dass es weniger Versicherungsjahre gibt und somit auch zu dem Effekt der geringeren Alterspensionen führen.“
Ein Drittel - 33 Prozent - der Österreicherinnen befürchten demnach, dass ihre Pension nicht ausreichen wird, um sich ihren im Alter angestrebten Lebensstandard leisten zu können und das, bei einer im Schnitt um fünf Jahre höheren Lebenserwartung als jene von Männern...