Europaweit sind die Energiemärkte gefordert ihre Abhängigkeit von russischem Gas zu lösen. Der Ukraine-Krieg und seine Auswirkung auf den Energiemarkt machen klar: Die Bedeutung der erneuerbaren Energien ist größer den je, ihr Ausbau hat zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Es geht nicht mehr „nur“ um die Klimaziele, sondern um nichts geringeres als die Leistbarkeit von Energie. Das Erneuerbare-Ausbau-Gesetz (EAG), das 2022 vollständig in Kraft getreten ist, soll dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Um diese Zielsetzungen entsprechend dokumentieren zu können, wurde die Berechnung des Anteils von Strom aus erneuerbaren Quellen insofern umgestellt, als dass nun der Inlandsstromverbrauch die Basis bildet und die (erneuerbare) Bruttostromerzeugung als Indikator für die erneuerbare Erzeugung herangezogen wird. Jetzt wurden zum ersten Mal die Ergebnisse EAG-Monitoringberichts präsentiert. Prof. DI Dr. Alfons Haber, MBA, Vorstand E-Control:
„Die wesentlichen Ergebnisse sind, dass der Anteil der installierten Leistung an erneuerbaren Energien gestiegen ist, die Mengen an Ökostrum leicht gesunken sind - auch damit begründet, dass wir ein schlechtes Wasserjahr hatten. Und das dritte wesentliche Ergebnis: das Aufkommensvolumen für die Ökostromförderung is auch gesunken.“
Die installierte Leistung von Erneuerbaren konnte von 2020 auf 2021 um 1.003 MW gesteigert werden, auch wenn die produzierte Menge um 2.433 GWh zurückging. Dies spiegelt den steigenden Einfluss von guten oder vergleichsweise schlechten Wasser-, Wind- und Sonnenjahren wider. Laut alter Berechnungsvariante sank der Anteil von knapp 80% im Jahr 2020 auf 73% im Jahr 2021 und laut neuer Berechnungsvariante macht der Anteil von Strom aus Erneuerbaren im Jahr 2021 71% aus - was immer noch im europäischen Spitzenfeld liegt...