Das Jahr 2022 hat auf den Strom- und Gasmärkten zu großen Veränderungen geführt. Ein funktionierender und effektiver Wettbewerb, wie er seit Beginn der Liberalisierung der Energiemärkte im Jahr 2001 (Strom) bzw. 2002 (Gas) gegeben war, ist völlig ins Wanken geraten. Bereits gegen Ende des Jahres 2021 sind die Energiepreise stark gestiegen, was sich durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine im Februar noch weiter verschärft hat, wovon auch die KonsumentInnen betroffen waren, wie Prof. DI Dr. Alfons Haber, MBA, Vorstand E-Control, zusammenfasst:
„Die Folge von diesen Konsequenzen waren natürlich zum einen, dass die Konsumentinnen und Konsumenten große Verunsicherungen erfahren haben, und zum anderen, dass das Bewusstsein für Energie und, aber auch, wie wertvoll Energie ist, sich massivst verändert. Und dass der sorgsame Umgang mit Energie nicht nur ein kurzfristiges Krisenprojekt ist, sondern ein nachhaltiges Selbstverständnis sein soll.“
Der diesjährige EAG-Monitoringbericht, welcher sich auf das Jahr 2022 bezieht, ist erst der zweite seiner Art. Als zentrale Vorgabe des EAGs kann das Ziel von 100% erneuerbarem Strom am Gesamtstromverbrauch angesehen werden. Somit steht nicht mehr ausschließlich der geförderte Ökostrom, der in das öffentliche Netz eingespeist wird, im Mittelpunkt der Betrachtung, sondern der gesamte Strom aus erneuerbaren Quellen. Dr. Wolfgang Urbantschitsch, LL.M., Vorstand E-Control, sieht Österreich dabei auf einem guten Weg:
?“Auch im Jahr 2022 geht der Ausbau der erneuerbaren Energieträger voran. Es wurden mehr Photovoltaikanlagen, mehr Wasserkraftanlagen, mehr Windkraftanlagen errichtet...