Seit dem 16. November 2024 liefert Gazprom kein Gas mehr direkt an die OMV. Trotzdem gelangt weiterhin russisches Gas über die Ukraine und die Slowakei nach Niederösterreich, wo es am österreichischen Handelspunkt gehandelt wird. Der Grund dafür sind bestehende Verträge, die den Gastransport durch die Ukraine und die Slowakei nach Österreich regeln. Diese Situation könnte sich jedoch ab dem 1. Januar 2025 ändern, da es bislang keine Hinweise darauf gibt, dass die Kriegsparteien neue Transitvereinbarungen abschließen werden. Zusätzlich sorgen Sanktionen der USA gegen die russische Gazprombank, die ab dem 20. Dezember 2024 in Kraft treten, für weitere Unsicherheiten. Die Gazprombank spielt eine zentrale Rolle bei den Zahlungen zwischen Gazprom Export und europäischen Handelspartnern. Welche Auswirkungen diese Sanktionen auf den Gasfluss haben werden, ist noch unklar. Prof. DI Dr. Alfons Haber, MBA, Vorstand E-Control, sieht jedoch kein Problem für die österreichische Versorgung:
„Die Versorgungslage mit Gas ist gesichert. Auch wenn wir mit dem 1.1.2025 kein Gas mehr über die Ukraine nach Österreich bekommen, ist trotzdem die Gasversorgung gewährleistet – und das nicht nur diesen Winter, sondern auch nächsten Winter. Begründet ist das auch dadurch, dass die Speicher in Österreich sehr gut gefüllt sind und wir Gas über Deutschland oder auch Italien sehr gut importieren können. Somit sehen wir keine Gasmangellage in den nächsten Jahren.“
Ein Großteil der gespeicherten Gasmenge steht österreichischen Gaskund:innen zur Verfügung. Mit einer Speicherkapazität von rund 101,6 Terawattstunden (Stand: November 2024) nimmt Österreich eine nahezu einzigartige Position in Europa ein...