Auch zweieinhalb Jahre nach Beginn der Energiekrise ist der Wettbewerb auf Österreichs Strom- und Gasmärkten weiterhin schwach ausgeprägt. Die heute vorgestellte Analyse der gemeinsamen Taskforce von E-Control und Bundeswettbewerbsbehörde zeigt, dass die Preisspreizung zwischen einzelnen Produkten und Anbietern beträchtlich ist. Trotz teilweise deutlich überhöhter Endkundenpreise wechseln viele Konsumentinnen und Konsumenten ihren Anbieter nicht. Dr. Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand der E-Control, über jene Ergebnisse der Taskforce, die ihn am meisten überrascht haben:
„Überrascht hat mich das Ausmaß dieser Streuung der Preise, also dieser Preisdifferenzierungen zwischen den einzelnen Anbietern, aber vor allem auch innerhalb einzelner Anbieter. Es ist durchaus erstaunlich, dass ein und derselbe Anbieter so hohe Preisunterschiede hat bei seinen Produkten. Und was mich am Ende dann doch auch überrascht hat, war der Umstand, dass es teilweise gerade in der Krise so richtig hohe Preise gegeben hat, die mehr als doppelt so hoch waren wie der Durchschnittspreis, und da hat mich überrascht, dass die Kundinnen und Kunden hier nicht weggewechselt sind. Wir haben dann die Erklärung dafür gefunden, diese Kunden haben einfach den Überblick verloren. Sie wussten es nicht, dass sie gar so viel zahlen für den Strom. Und das hat dazu geführt, dass Kunden teilweise über Monate lang 90 Cent pro Kilowattstunde für den Strom bezahlt haben, obwohl der Preis damals schon längst wieder bei, sagen wir mal, 20, 25 Cent pro Kilowattstunde war.“
Die Analyse der Taskforce zeigt: Während sich die Angebotssituation gegenüber dem Höhepunkt der Krise verbessert hat, bleiben Preisniveau und Marktstruktur problematisch...