Die E-Control erstellt jährlich einen Gasversorgungssicherheitsbericht, der Entwicklungen am Markt analysiert und die Versorgungslage für die bevorstehende Heizsaison bewertet. Grundlage sind die technische Infrastruktur, Importmöglichkeiten und aktuelle Verbrauchstrends.Prof. DI Dr. Alfons Haber, MBA, Vorstand der E-Control:
„Wir haben eine Reihe von Analysen gemacht zur aktuellen Lage, aber auch Szenarien. Und bei diesen Szenarien, die wir berechnet haben, haben wir unterlegt, wie ist es mit der Verfügbarkeit von Leitungen, um auch Gas zu importieren, wie ist es mit der Eigenproduktion, wie ist es aber auch mit der Verfügbarkeit von den Gasmengen? Und die zeigen im Zusammenhang mit dem Verbrauch, den wir analysiert haben, und natürlich auch in Abhängigkeit von den Temperaturen berechnet haben, dass die Versorgung gesichert ist.“
Ein zentrales Ergebnis des Berichts ist die Veränderung der Importströme: Während Österreich bis 2022 noch stark von russischem Pipelinegas abhängig war, stammen die heutigen Mengen überwiegend aus Norwegen und über LNG-Terminals in Nordwesteuropa. Der physische Gasfluss hat sich umgekehrt – statt Ost–West verläuft er nun primär von West nach Ost.
„Unser Gas in Österreich kommt über norwegische Gasfelder, aber auch über LNG-Importe. Wir haben einen gesteigerten Anteil von LNG-Mengen in Europa. Der wird an den Börsen angeboten, und so kommen auch LNG-Mengen über Deutschland und Italien nach Österreich.“
Marktseitig hat sich die Preisentwicklung nach extremen Ausschlägen im Jahr 2022 zuletzt stabilisiert. Dennoch bestehen Risiken, etwa durch infrastrukturelle Engpässe, politische Spannungen oder verändertes Konsumverhalten...